nach einem fast hagelfreien Jahr, vielen Einschränkungen durch die Pandemie und fehlenden Branchenevents, startetet die Saison 2021 mit einigen kleinen Hagelereignissen im Westen. Dann plötzlich im neuen und ungewohnt starken Ausmaß und Häufigkeit, nicht nur im gesamten Süden Deutschlands, sondern in ganz Europa!
Zu den bekannten Herausforderungen kamen nun für die meisten ganz neue dazu. Innerhalb von 14 Tagen sollen über 150.000 Fahrzeuge beschädigt worden sein. Diese sind über ganz Süddeutschland verteilt und mussten zügig unter Coronabedingungen, teils mit ganz neuen Konzepten und Abläufen begutachtet und repariert werden.
Moderne Fahrzeuge und Lacke sind bereits bekannte Hürden bei der Instandsetzung und dem Handling der Schäden, ebenso wie die steigende Zahl von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Vor allem die Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse hat in Verbindung mit zum Teil enorm starken Schäden gezeigt wo noch nachgebessert werden muss. Uns erreichten unzählige Fragen zu einem unserer Topthemen, nämlich der Schadenkalkulation.
Egal ob Versicherer, Sachverständige, Werkstätten, Dienstleister oder Dellentechniker – alle hatten die Herausforderungen der Schadenbewertung und Abwicklung unterschätzt und sich so oft an den Verband gewendet noch nie zuvor! 2021 hätten wir allein hierfür jemanden in Vollzeit beschäftigen können. Bei den Anfragen, war wirklich alles dabei. Angefangen bei Verständnisfragen zu den Kalkulationsvorgaben und dessen Anwendung, über fachliche Fragen zu komplexen Schadensbildern, bis hin zu Rechnungsprüfern und systemseitigen Problemen. Hierbei freuen wir uns auch über sehr viel positives Feedback zu unserer Verbandsarbeit, den Ansatz einheitliche und transparente Bewertungsrichtlinien umzusetzen und praktikable Hilfen zur Verfügung zu stellen.
Auf der anderen Seite haben wir leider auch viele Rückfragen und Hinweise bekommen, über Marktbegleiter und Akteure, die negativ auffallen bei Schadenerweiterungen und Kalkulationen der Hagelschäden. Hier wird teilweise maßlos übertrieben und verschiedene Methoden werden vermischt. Oft leider unter dem Vorwand nach BVAT – Vorgaben zu agieren. Bei fast jedem Fall waren dies wilde Kostenvoranschläge und Rechnungen von Personen und Firmen die weder Mitglied im Verband sind, noch jemals eine der dazugehörigen Schulungen besucht haben. Die uns bekannten Vorfälle, konnten alle zielführend geklärt werden, vermutlich gibt es aber unzählige solcher Fälle.